Oberbayerischer Ringerverband
Wer bin ich?
Herr Otto Madejczyk, Jugendreferent des BRV - Ringerbezirk Oberbayern und Inhaber des Trainerscheins C - Ringen, hat acht Jahre als Vertretungsprofessor an der Hochschule Neubrandenburg im Fachbereich Sozialpädagogik unterrichtet und Fortbildungen im Bereich "Kämpfen - lernen" absolviert.
Im Rahmen des Projektes Ringen "Kämpfen - lernen" in unserer Schule werden zwei Ziele verfolgt.
Zum einen sollen die Kinder an das Bewegungsfeld Kämpfen herangeführt werden, d.h. sie sollen intuitiv herausfinden, wann sie der Kraft ihrer Kampfpartner standhalten und in welchen Situationen es geboten scheint, auszuweichen. Sie erfahren, dass körperliches Kämpfen unter motorischer Betrachtungsweise immer ein Drücken und gleichzeitiges Gegenhalten ist. Sie erleben im Spiel die Ungewissheit der Entscheidung, ob sie während des Angriffs einer Finte ihres Kampfpartners folgen oder ob sie tatsächlich selbst im Vorteil sind. Sie lernen, dass sich beim Kämpfen Offensive und Defensive ständig ändert. Die Kinder, die sich auf das spielerische und sportliche Kämpfen einlassen, besitzen (erlernen) die Fähigkeit, ernsthaft, sensibel und hoch konzentriert bei der Sache zu sein.
Zu Beginn des Kurses erarbeiten sie sich einvernehmlich einen klar abgesteckten Ordnungsrahmen aus Regeln und Ritualen zum "kultivierten Kämpfen".
Durch den Kurs "Kämpfen - lernen" sollen Kinder lernen, Respekt vor ihrem Partner zu haben und diesen zu achten. Beim körperlichen Kämpfen kommen sie mit dem Phänomen Distanz und Nähe buchstäblich in Berührung. Sie bekommen Einsicht in die Verletzbarkeit des menschlichen Körpers und können so lernen, mit dem Partner verantwortungsbewusst umzugehen. Sie erfahren, dass man nur dann Spaß und Freude beim Kämpfen haben kann, wenn der Partner seelisch und körperlich unversehrt bleibt.
Welche pädagogischen Verantwortungen werden im Kurs beachtet?
• Umgang mit Sieg und Niederlagen
• Verantwortung, dass eine spielerische und sportliche Atmosphäre (Grundstimmung) herrscht
• Lob und positive Verstärkung
• Umgang mit "schwachen" oder "schüchternen" Kindern
• Regelkonsequenz
• Angemessene Wahl des Partners (Grundsatz: "Jeder kämpft mit jedem und übernimmt Verantwortung für jedem")
• Wertevermittlung
• Förderung von Mut
Was ist "Kämpfen - lernen" nicht?
Im Kurs Ringen "Kämpfen - lernen" geht es nicht um Selbstverteidigung. Also dem Verhalten in unreglementierten Situationen zum Selbstschutz. Wie bereits oben beschrieben, sollen mit Hilfe des spielerischen und sportlichen Kämpfens ("kultiviertes Kämpfen") pädagogische Ziele erreicht werden.
Ergänzende Anmerkungen:
Mit der Einführung des Bewegungsfeldes "Kämpfen - lernen" als ganzjährige Ergänzung zum Schulsport an der Grundschule ergeben sich folgende Synergieeffekte:
Kontinuierlicher Beitrag für den Schulalltag zur Aggressionsbewältigung und Gewaltprävention
Kinder "stark machen" und gegen Drogenmissbauch sensibilisieren und schützen
Ausleben der "urwüchsigen Lust" der Kinder am Ringen und Raufen im reglementierten Umfeld ("von der Straße fernhalten"). Sie erhalten ein Raum für das Erleben und Ausleben eigener aggressiver Impulse.
Kinder durch Kämpfen motorisch geschickter, kräftiger und schlagfertiger machen. Kämpfen, insbesondere die Sportart Olympisches Ringen ist für die kontinuierliche Schulung der koordinativen Fähigkeiten von Grundschulkindern aus sportpädagogischer Sicht hervorragend geeignet.
Spielerisch und sportlich Strategien entwickeln, die sicherstellen, dass sich die Kinder auch im "richtigen Leben" durchsetzen und behaupten können.
Heranführung an den Wettkampfsport Olympisches Ringen.
Für interessierte Eltern und Kinder werde Anschubhilfen für die Gründung eines Sportvereins für Olympisches Ringen durch den BRV - Ringerbezirk Oberbayern geleistet.
Verantwortlich: Stefan Inderst
Grundschule an der Walliser Straße, München